Linkbaiting
Bait ist der englische Begriff für Köder, d.h. mit einem Linkbait werden Inhalte zur Verfügung gestellt, die so besonders sind, dass möglichst viele fremde Seiten darauf verlinken. Diese Hoffnung erfüllt sich natürlich nur dann, wenn andere Seitenbetreiber, Blogger oder Aktive in den Social Media-Diensten den Köder so gut finden, dass sie den Link freiwillig einbauen, weil sie dazu stehen und sich davon auch einen Nutzen für sich selber erwarten. Wer als erster verlinkt, kann sich beispielsweise als Trendscout profilieren oder seinen Lesern und Freunden ohne viel eigenes Zutun gute Unterhaltung bieten.
Je besser der Köder ist, desto mehr Links wird er anziehen und desto größer ist der Nutzen, den die verlinkte Seite im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung erzielt. Auch wenn dieser Hintergedanke beim Initiator besteht, ist der beste Linkbait gar nicht als solcher erkennbar. Der Erfolg eines Linkbaits ist nicht planbar, wird aber wahrscheinlicher, wenn Suchmaschinenoptimierung, Pressearbeit und Werbung Hand in Hand gehen. Natürlich können sich auch völlig unerwartet Inhalte zu einem Linkbait entwickeln.
Es gibt verschiedene Arten von Inhalten, mit denen ein Linkbait angestrebt werden kann. Dazu zählen nützliche Informationen, die der Zielgruppe wirklich helfen. Es kann sich um Tipps oder Tricks handeln, die noch nicht bekannt sind oder auch persönliche Erfahrungen, die jemand gerade gemacht hat und von denen andere profitieren können. Anleitungen, Lösungen oder Erkenntnisse, die in Form eines Whitepapers oder einer Studie zum Download angeboten werden, sind ebenfalls gut geeignet.
Echte Neuigkeiten, die ganz frisch veröffentlicht werden, haben besonders dann Linkbait-Potenzial, wenn sie eine gewisse Sensation enthalten, z.B. von Promis handeln oder interessante Trends aufzeigen.
Lustige oder ausgefallene Bilder, Zeichnungen, Podcasts oder Videos verbreiten sich ebenfalls sehr schnell, wenn sie wirklich sehenswert sind und jeder zu den ersten Entdecken zählen möchte. Aber auch das Gegenteil, nämlich Vorfälle, die Ärger verursacht haben, den andere teilen, Meinungen, die polarisieren und kontrovers diskutiert werden können oder Warnungen eignen sich als Linkbait.
Gratis ist ein weiteres Stichwort für Linkbait. Wer ein kostenloses Tool oder Widget, ein Addon für eine bekannte Anwendung wie beispielsweise Firefox oder WordPress oder gar eine iPhone-App kostenlos zur Verfügung stellt, kann auf etliche Links hoffen oder seinen Backlink gleich in das Widget integrieren. Hier sind nicht nur Links in Form von einfachen Empfehlungen sondern auch von umfangreicheren Reviews zu erwarten.
Noch besser als gratis sind Gewinnspiele, bei denen die Teilnehmer zusätzlich belohnt werden. Entweder ist das Gewinnspiel so attraktiv, dass es per Link bekannt gemacht wird, oder aber die Teilnehmer müssen eine Aufgabe erfüllen, die das Setzen eines Link beinhaltet. Umfragen oder Mitmachaktionen sind ebenfalls gut geeignet, gerade wenn die Teilnehmer später auf die Seite zurückkehren, um das Endergebnis zu erfahren und darüber zu berichten.
Wer Ranglisten erarbeitet, kann sich sicher sein, dass zumindest diejenigen, die sich auf den vorderen Plätzen befinden, gerne darauf verlinken. Ähnlich verhält es sich mit Personen oder Seiten, die als Referenzen genannt werden und ihrerseits ebenfalls einen Link auf diese Erwähnung setzen.
Auch eine Aktion für einen guter Zweck kann zu einem Linkbait führen, wenn sich viele Leute damit identifizieren und mit der guten Tat und dem Bekenntnis dazu für sich werben möchten.
Virale Inhalte sind einfach zu verstehen, für die breite Masse wichtig und ausreichend lustig für Empfehlungen. Wenn sie einem aktuellen Hype folgen, haben sie besonders gutes Linkbait-Potenzial. Aber auch Blogs, die über eine längere Zeit gute Inhalte bieten, haben gute Chancen, verlinkt oder als Social Bookmark aufgenommen zu werden. Es kommt also immer auch auf das Thema und die Zielgruppe an.
Eine Seite, die für einen Linkbait vorgesehen ist, benötigt auf jeden Fall eine gute Überschrift, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Interessante Inhalte können durch passende Bilder noch attraktiver gemacht werden. Je unerwarteter und einmaliger das Angebot, desto besser.
Man sollte sich nicht nur auf einen Linkbait verlassen, sondern verschiedene Aktionen ausprobieren und nicht enttäuscht sein, wenn die Erfolge nicht immer den Erwartungen entsprechen. Bei Gewinnspielen ist zu bedenken, dass ihre Gültigkeit begrenzt ist und die Links möglicherweise auch wieder entfernt werden. Besser ist es also, wenn verlinkte Seite dauerhaft gültige und wertvolle Inhalte aufweisen.